Richtig Sparen – Dank Ausgabemanager fürs Smartphone
In einer Zeit, in der es mich nicht einmal verwundern würde, wenn sogar ein Mülleimer über eine eigene App und WLAN verfügt, fällt es mir doch immer wieder auf, dass viele Menschen diese digitale Selbstverständlichkeit nicht auch bei ihrem Umgang mit Finanzen umsetzen. Es ist normal alle 5 Minuten auf sein Smartphone zusehen um auf ja sicherzugehen, dass man nicht erst nach 20 Minuten die neusten Bilder auf Instagram oder die neusten Nachrichten in WhatsApp mitbekommt. Doch täglich auf dem Neusten bei seinem Kontostand zu bleiben scheint für viele noch lange nicht zum Alltag zu gehören.
Ich bin mir sicher, dass jeder von solche oder ähnliche Sätze schon einmal gehört hat: „Wieso ist mein Konto diesen Monat schon wieder fast leer? Ich habe mir doch nichts Besonderes gekauft.“ Ich höre diesen Satz des Öfteren und das auch häufig von Personen, die mehr Geld zur Verfügung haben als ich und es dann doch eigentlich leichter haben müssten etwas zu sparen. Doch was viele übersehen ist, dass sie den Grund für ihr stündig leeres Konto eigentlich bereits kennen. „Ich habe mir doch nichts Besonderes gekauft.“ In diesem Satz steckt die Lösung. Es sind die „normalen“ Ausgaben. Die, von denen man denkt, sie gehörten eben zum Leben dazu, bei denen die meisten Menschen in Wahrheit doch großes Einsparungspotential haben. Und genau hier greift einem die digitale Welt mit ihren scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten hilfsbereit unter die Arme.
Mit einem Ausgabemanager fürs Smartphone kann man ganz leicht einen Überblick über seine monatlichen Aus- und Einnahmen gewinnen und so erkennen, wo es Einsparungspotential gibt. Man findet sowohl für Android, als auch für iOS Geräte zahlreiche solcher Apps, die zum großen Teil auch kostenlos sind. Das Einzige, was man für den Erfolg benötigt ist etwas anfängliche Disziplin, die sich dann mit der Zeit in Routine verwandeln wird. Um zu sehen, wie so ein Plan dann aussehen kann, habe ich einen Auszug meiner persönlichen Ausgabeaufstellung mitgebracht:
Ich trage in diese App bewusst nicht alle meiner monatlichen Ausgaben ein, sondern lediglich die Ausgaben, die ich zu Freizeitausgaben zähle. Und obwohl ich monatlich mehr Geld zur Verfügung habe, gestehe ich mir selber nur die 302,50€ an „Freizeitgeld“ zu. Diesen Betrag bin ich maximal bereit jeden Monat für „Freizeitgüter“ auszugeben. Wenn man nun alle Ausgaben einträgt, erhält man eine Liste, wie sie im ersten Bild zu sehen ist. Aus eigener Erfahrung kann ich hier bereits sagen, dass man über jede einzelne Ausgabe viel genauer nachdenkt, wenn man weiß, dass man sie anschließend in die App eintragen „muss“. So vermeidet man mit der Zeit ganz automatisch Geld für Dinge auszugeben, von denen man bereits vor dem Kauf weiß, dass sie völlig unnötig sind.
Auf dem zweiten Bild sieht man, wie sich meine Ausgaben für den Monat Mai ergeben haben. Mit 44% ist der Block „Lebensmittel“ mit Abstand am größten. Und genau an diesem Block könnte ich nun auch am leichtesten Einsparungen vornehmen. So bestellen meine Freunde und ich z.B. mehrmals die Woche Essen Per Lieferservice oder gehen in ein Restaurant. Würden wir nun an drei Terminen im Monat zusammen kochen und auf die teure Bestellung verzichten, würde dies mit Leichtigkeit eine monatliche Ersparnis von mindestens 30€ bedeuten.
Das scheint auf den ersten Blick nicht viel zu sein, doch gibt es zahlreiche dieser kleinen Ausgabeschreiben an denen man drehen kann um dadurch seinen monatlichen Freibetrag, der dann zum Sparen oder Investieren genutzt werden kann, zu erhöhen. Neben den Ausgaben für häufige Restaurantbesuche sind Ausgaben für den handyvertrag, Spritkosten, Zigaretten, neue Klamotten oder Computerspiele nur einige weitere Beispiele solcher Ausgabenschrauben.
Natürlich kann man auch an den Großen Schrauben wie Miete, Versicherungen, Leasing, etc. drehen, doch sind dies weitreichende Umstellungen, die man genauer planen muss, weswegen ich diesen Punkten in Zukunft einen eigenen Beitrag widmen werde.
Zum Schluss möchte ich auch noch die App der eigenen Hausbank löblich erwähnen. Vorbei sind die Zeiten in denen man noch zur nächsten Filiale rennen musste um über seinen Kontostand und die Kontoumsätze informiert zu sein. Zum Glück gehört eine solche App mittlerweile bei vielen zu den Standard-Apps auf ihrem Handy.